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U11 rockt die Region


Wer hätte gedacht, dass unsere „Erste“ nach dem Abstieg aus der Oberliga den direkten Wiederaufstieg schafft. Auch die U15 krönte eine herausragende Saison mit dem Aufstieg in die Regionalliga, den die U17 zwar knapp verpasste, dafür aber den Rheinlandpokalsieg bejubeln durfte. Die mit Abstand erfolgreichste Mannschaft innerhalb unseres Vereins ist allerdings die U11. So hat es Trainer Heiko Endlein geschafft eine Mannschaft zu formen, die in der abgelaufenen Spielzeit ihre 23 Pflichtspiele allesamt gewonnen, dabei 323 Tore erzielt und nur 12 kassiert hat - die gewonnene Hallenkreismeisterschaft nicht einmal mit einbezogen. Im Interview erklärt Endlein nun das Erfolgsrezept, beschreibt die Perspektiven seiner Spieler und dass Qualität nicht immer Luxus ist.



Heiko, ihr ward in dieser Saison weder auf dem Feld in Meisterschaft und Pokal noch in der Halle zu stoppen gewesen. War das vor Saisonbeginn auch nur ansatzweise so zu erwarten?


In dieser Art und Weise sicherlich nicht. Klar, wir hatten schon in der vergangenen Saison als jüngerer Jahrgang in der Meisterschafts-Endrunde und im Pokalfinale gestanden und uns dementsprechend auch für diese Spielzeit hohe Ziele gesteckt. Aber dass wir am Ende eine derart erfolgreiche Saison spielen, das hatten wir nicht erwartet. Dass die Jungs nun Hallenkreis- und Rheinlandmeister, sowie Pokalsieger und Kreismeister sind, ist eigentlich unglaublich und schon ein Hammer.


Woran machst du den Riesenerfolg fest? Was war für dich das Entscheidende?


Die Mannschaft hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren unwahrscheinlich entwickelt und verfügt über das Talent des Einzelnen hinaus auch über einen tollen Teamgeist. Außerdem haben wir vier, fünf Jungs dabei, die für ihr Alter schon ein außergewöhnliches Niveau haben. Das muss man einfach so sagen.


Dieses außergewöhnliche Niveau bekam auch der gleichaltrige Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern zu spüren...


Der Kontakt zum FCK kam beim Höhr-Grenzhäuser Wintercup zustande. Die Trainer hatten uns da gesehen und angefragt, ob wir nicht ein Vergleichsspiel machen wollen. Natürlich hatten wir zugesagt und sind dann vor ein paar Wochen nach Kaiserslautern gefahren. Dass wir dann sogar verdientermaßen mit 2:0 als Sieger vom Platz gegangen sind, wollte vom Gegner so wirklich niemand wahr haben und glauben.


Denkst du, wenn die Entwicklung so weitergeht, dass einige der Jungs nicht mehr lange in Wirges spielen werden?


Ich glaube, dass der eine oder andere in zwei bis drei Jahren durchaus höhere Ziele anpeilen könnte. Aber ich bin auch der Überzeugung, dass solange die Truppe und auch das Trainerteam so zusammenbleiben die Möglichkeit besteht, die Jungs über die C-Jugend hinaus in Wirges behalten zu können. Die Jungs sollen sich in ihrem heimatlichen Umfeld weiterhin sportlich, aber auch persönlich so toll entwickeln wie bisher. Dann kommt alles andere von allein.


Trotzdem gibt es bereits ein paar Jungs, die schon in Profiklubs mittrainieren...


Genau. Einige sind vor ungefähr eineinhalb Jahren bei einem Turnier gesichtet worden und nutzen die Möglichkeit, einmal im Monat in diversen Leistungszentren zu trainieren. Während Ertan Hajdaraj bei Bayer Leverkusen reinschnuppert, sammeln Mika Durczok, Silas Endlein und Luis Kiesel beim 1. FC Köln ihre Erfahrungen.


Kommen wir zurück zur abgelaufenen Saison. Ihr habt fast drei Viertel der Spiele zweistellig gewonnen. Gab's da auch mal eine Phase, in der die Jungs angefangen haben nachzudenken?


Die gab es sehr wohl. Vor allem die die Jungs mit Führungsqualitäten haben über die Saison verteilt alle ihre Löcher gehabt, teilweise sogar über mehrere Wochen hinweg. Unser Glück war es aber, dass sie diese Leistungstiefs nie zur selben Zeit hatten.


Und wie ist das für einen Trainer? Der pure Luxus oder manchmal doch eher eine Qual, die Jungs irgendwie bei Laune halten zu müssen?


Eine Qual war es für mich zu keiner Zeit - im Gegenteil. die Arbeit mit den Jungs macht Spaß ohne Ende. Allerdings habe ich immer wieder betont, dass es nicht einfach ist in dieser Altersklasse eine solch qualitativ hochwertige Truppe beisammen zu haben. Mit den Erfolgen steigen unweigerlich auch die Ansprüche und erreichen fast ein Level wie bei einem Nachwuchsleistungszentrum im Profibereich. Nicht nur bei den Kindern, sondern vor allem auch bei den Eltern. Da muss man dann gelegentlich schon mal auf die Bremse treten. Gerade in den Endspielen um die Meisterschaft war spürbar, dass sich die Kinder selbst sehr unter Druck gesetzt haben.


Das Gespräch führte

Andreas Hundhammer


12.07.14 - 07:15