„Solche Leute gehören aus dem Verkehr gezogen“, erboste sich EGC-Trainer Jürgen Kohler.
„Wir haben gegen zwölf Mann gespielt, die Leistung des Unparteiischen war unterirdisch.“
Seine Mannen waren hervorragend in die Partie gestartet und hätten nach sechs Minuten
schon mit zwei Toren in Führung liegen können, ja fast müssen. Sören Klappert kam
nach einer scharfen, flachen Hereingabe von Lars Bohm aus fünf Metern völlig frei
an den Ball, war aber wohl selbst zu überrascht und löffelte den Ball, anstatt kompromisslos
einzunetzen, über das Tor (1.). Fünf Minuten später scheiterte Lars Bohm alleine
vor Saarbrückens Torhüter Philipp Weiler, der mit einer tollen Reflexbewegung klärte.
Nach diesem furiosen Auftakt beruhigte sich das Spiel, das sich in der Folge ausgeglichen
überwiegend im Mittelfeld abspielte. Für Leben sorgte allerdings der Unparteiische
Nicolas Winter, der nach einer halben Stunde schon reichlich den Gelben Karton gezeigt
hatte, viel zu kleinlich und in den meisten Fällen zu Ungunsten der Kohler-Elf pfiff.
Nach der Pause kamen die Gastgeber wieder sehr unternehmungslustig aus den Kabinen.
Eine scharfe, als Flanke gedachte Hereingabe von Alassane Ouédraogo senkte sich brandgefährlich
vor das Gästegehäuse, Weiler hatte Mühe, den Ball aus dem Winkel zu fischen (47.).
Der Tabellenzweite aus dem Saarland verbuchte die erste ernsthaft gefährliche Aktion
erst in der 52. Minute, als Torjäger Lars Anton nach einem Eckball aus kurzer Entfernung
EGC-Keeper Agim Dushica zu seiner einzigen Glanzparade zwang. Nun zogen die Gäste
zwar das Tempo an und erarbeiteten sich leichte Feldvorteile, zwingender blieben
aber die Westerwälder. Ouédraogo mit einem nicht richtig getroffenen, aber trotzdem
nur hauchdünn am Tor vorbeifliegenden Schuss (62.) und Lukas Haubrich mit einem satten
Freistoß aus fast 25 Metern an den Saarbrücker Innenpfosten (67.) hätten den längst
verdienten Führungstreffer erzielen können.
Als das Tor für die Gastgeber längst in der Luft lag, entschied sich die Partie dann
in den letzten zwanzig Minuten auf der Gegenseite. Bei der zweiten 05-er-Chance strich
zunächst ein satter Direktschuss von Kristoffer Krauß nur minimal am Wirgeser Tor
vorbei (69.).
Dann kam es für die Kohler-Schützlinge knüppeldick. Marvin Sauerborn sah die Gelb-Rote
Karte (75.), sieben Minuten später bahnte sich die Entscheidung gegen die EGC an:
Lukas Klappert kam bei einem Zweikampf im Strafraum gegen Christian Hertel früher
an den Ball. Hertel fiel spektakulär, der Unparteiische zeigte auf den Elfmeterpunkt
und Klappert auch noch Gelb-Rot. Dabei war er mit Saarbrückens Trainer Timon Seibert
(„Für mich war es ein Elfmeter“) ziemlich alleine mit der Beurteilung dieser Spielsituation.
Saarbrückens Kapitän Sebastian Lück ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte
sicher (82.).
„Wir haben zwar verloren, aber der Schiedsrichter hat die Partie gewonnen“, war auch
der Wirgeser Co-Trainer Hansi Pörtner angefressen.
„Es war ein Spiel mit hoher Intensität. Wir wären auch mit einem Punkt zufrieden
gewesen, nehmen den Dreier aber gerne mit“, war Seibert zufrieden. Sein Team spielte
in Überzahl clever die Uhr runter und ließ nichts mehr anbrennen. Jürgen Kohler lobte
dennoch seine Spieler – und das völlig zurecht: „Wir waren die bessere Mannschaft,
haben von Beginn an Gas gegeben. Kompliment an mein Team.“
Klaus Sackenheim
Quelle: Rhein-Zeitung
Wirges: Dushica - Hannappel, Kneuper, L. Klappert, Rinker - Finkenbusch (76. Hundhammer),
Sauerborn, Haubrich, Ouédraogo (83. Klöckner) - Bohm, S. Klappert
Saar 05: Weiler - Lück, Löber, Holste, Simon - Engel, Krauß (90. Fuhr), D. Seibert,
Anton (89. Singh) - Hertel (87. Florsch), Britz
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)
Zuschauer: 250
Tor: 0:1 Sebastian Lück (82., Foulelfmeter)
Gelb-Rote Karten: Marvin Sauerborn (Wirges, 75.), Lukas Klappert (Wirges, 82.)