Bach will den eingeschlagenen Weg fortsetzen
Die Spatzen zwitscherten es bereits seit Tagen von den Dächern, nun ist es amtlich:
Jörg Bach wird ab der kommenden Saison neuer Trainer unserer Oberliga-Mannschaft.
Der Ex-Profi folgt damit auf Hansi Pörtner, der das Team nach dem Weggang von Jürgen
Kohler im März interimsweise übernommen hatte.
Die „Findungskommission“ um EGC-Präsident Klaus Koch hatte in den vergangenen Wochen
eine Vielzahl an Gesprächen geführt. Letztendlich fiel aufgrund der meisten Gemeinsamkeiten
hinsichtlich Ideen und Zukunftsausrichtung des Vereins die Wahl auf Jörg Bach. „Uns
war es wichtig, dass wir eine gemeinsame Philosophie haben“, nennt Koch das Hauptkriterium
für die Trainersuche, wobei die genannte Philosophie vorrangig die Förderung der
Jugend und die Integrierung eigener Talente in den Seniorenbereich beinhaltet. „Mit
Jörg hatten wir schließlich die meisten Schnittmengen, und auch das Menschliche hat
einfach gepasst.“
Dass der 49-Jährige und die Vereinsverantwortlichen auf einem gemeinsamen Nenner
liegen, wurde bereits am Sonntag deutlich, als Bach dem Heimspiel der Bezirksliga-Mannschaft
gegen den VfB Wissen beiwohnte und sich damit schon vor der Bekanntgabe seines Engagements
zur neuen Saison einen Eindruck vom Unterbau verschaffte. „Ich habe immer versucht,
die Ziele eines Vereins anstelle der eigenen zu verwirklichen. Ich glaube, im Amateurfußball
kann es auch nur diesen Weg geben”, so Bach. „Was hier in den letzten zwei, drei
Jahren gemacht worden ist, das ist schon sehr, sehr gut. Diesen eingeschlagenen Weg
wollen wir weitergehen.“
Und am besten mit einem speziellen Erfolg krönen. „Ein Ziel, das ich persönlich schon
immer gehabt, leider aber noch nie erreicht habe, ist der Rheinlandpokalsieg.“ Dass
auch diese Devise im Sinne des Vereins ist, machte Präsident Koch umgehend klar und
meinte in Richtung Bach: „Du sprichst mir aus der Seele.“
Dass dieses persönliche Ziel bei der Eintracht Glas-Chemie realisierbar ist, davon
ist Bach überzeugt: „Hier ist ein Kader zusammen, der den Aufstieg in die Oberliga
geschafft hat, sinnvoll ergänzt worden ist und momentan auf einem sehr guten Tabellenplatz
steht. Da gilt es ganz einfach, weiter dran zu arbeiten und weiter erfolgreich zu
sein.“
Bach ist kein Unbekannter im Westerwald, auch wenn seine Zeit in Wirges schon einige
Jahre zurückliegt. In der Saison 1987/88 lief er für die EGC auf und nutzte dieses
„erfolgreiche Jahr”, wie er selbst sagt, als Sprungbrett in den Profibereich. Fortan
bestritt Bach für die SG Wattenscheid 09, den Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf
insgesamt 311 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga sowie im DFB-Pokal. Nach seiner
aktiven Laufbahn machte der verheiratete Vater von drei Kindern seine A-Lizenz und
war seit 2000 als Trainer beim TuS Montabaur, dem TSV Emmelshausen und der SG Zell/Bullay
tätig. Seit 2012 trainiert er in seinem Heimatort Binningen den dort ansässigen A-Ligisten
SV Binningen, den er dann im Sommer in Richtung Wirges verlassen wird.
Rund 27 Jahre nach seinem Abschied kehrt Bach also wieder an seine alte Wirkungsstätte
zurück. Und wie bei seinen bisherigen Trainerstationen hat er auch diesmal vor, länger
zu bleiben: „Ich bin seit fünfzehn Jahren Trainer und habe nur vier Mannschaftn betreut.
Bisher musste ich noch nirgendwo gehen, und wenn, dann bin ich aus freien Stücken
gegangen.” Zwar wurde die Zusammenarbeit zwischen der EGC und dem neuen Mann an der
Seitenlinie zunächst auf ein Jahr fixiert. Doch Koch teilte mit, dass mit dem neuen
Übungsleiter durchaus „längerfristig“ geplant werden soll.
Andreas Hundhammer